Schadstoffe in der Innenraumluft
Raumluftqualität



In den letzten Jahrzehnten konzentrierte sich unser Bemühen um saubere Luft vor allem auf die Außenluft. Obwohl wir uns zu mehr als 90 % in Innenräumen aufhalten, machen wir uns wenig Gedanken um deren ökologische Ausstattung insbesondere um deren Luftqualität. Egal ob Wohnräume, Schulen, Restaurants, Sporthallen, Fahrzeuge etc., wir sollten uns dort wohlfühlen. Dieses Wohlbefinden wird durch zahlreiche Faktoren wie Raumklima, Luftqualität, Farben, Materialien, Formen, Gegenstände, Umgebung etc. bestimmt. Es ist auch Faktum, dass angenehm empfundene und schadstofffrei Räume unsere Vitalität und Leistungsfähigkeit steigern.
Bei Farben, Lacken, Baustoffen, Möbeln etc. haben wir diese Verantwortung zu den Herstellern verlagert. Wir vertrauen darauf, dass der Markt die Kriterien "schadstoffarm", "lösungsmittelfrei", "geruchsneutral", "ökologisch" usw. erfüllt und für unser gedeihliches Wohlbefinden sorgt.
In der Praxis machen wir immer wieder Bekanntschaft mit unangenehm riechenden und belastenden Räumen. Das Phänomen Befindlichkeitsstörung hängt natürlich auch von psychischen und mentalen Faktoren ab, jedoch in Verbindung mit einer Raumluftbelastung bedeutet dies enormen Stress.
In Bezug auf die Luftqualität merken wir eher wenn etwas nicht stimmt. Gerüche, aber auch geruchlose Gase können unsere Befindlichkeit stören. Das können schon kleinste Konzentrationen an Schadstoffen sein, die akut zwar keine Gesundheitsgefahr darstellen, jedoch physiologische Reaktionen bewirken. Selbst körpereigene Ausgasungen und Gerüche haben das Potential unser Wohlbefinden zu stören und Symptome wie Unkonzentriertheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen etc. hervorrufen.
Es gibt natürlich auch Schadstoffe die im Innenraum in Konzentrationen auftreten, die unserer Gesundheit schaden. Diesen Schadstoffen wird in Österreich im Rahmen der Richtlinie zur Bewertung der Innenraumluft besonderes Augenmerk verliehen. In der Inneraumluft haben wir es vor allem mit flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) zu tun. Zu diesen Stoffen wurden bzw. werden hygienisch begründete Richtwerte abgeleitet. Diese Richtwerte werden vom Arbeitskreis Innenraumluft im BMLFUW erarbeitet und von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften - Kommission für Reinhaltung der Luft herausgegeben. Zusätzlich sind in der Richtlinie Gase wie das Kohlendioxid (als Lüftungsparameter) behandelt, die zwar in üblichen Dosen nicht toxisch sind, aber wesentlich unser Wohlbefinden stören können.
Wesentliche Schadstoffe im Innenraum lt. Österr. Richtlinie zur Bewertung der Innenraumluft
Folgende Luftschadstoffe sind bis dato in der Richtlinie behandelt:
Flüchtige organische Verbindungen (VOC) - Allgemeiner Teil
Flüchtige organische Verbindungen - Tetrachlorethen (TCE)
Flüchtige organische Verbindungen - Styrol
Flüchtige organische Verbindungen - Toluol
Flüchtige organische Verbindungen - VOC Summenparameter
Kohlenstoffdioxid (CO2) als Lüftungsparameter
Formaldehyd
Übernahme deutscher Richtwerte (Juni 2022)
Zusätzlich wurden vom Arbeitskreis Innenraumluft folgende Positionspapiere und Leitfäden verfasst:
Bisher sind erschienen:
Positionspapier zu Luftreiniger und Einbringung von Wirkstoffen (Maßnahmen zur Infektionsprohylaxe)
Positionspapier zu Luftströmungen in Gebäuden
Positionspapier zu Schimmel in Innenräumen
Positionspapier zu Lüftungserfordernissen in Schul-, Unterrichts- und Vortragsräumen
Positionspapier zur Schadstoffvermeidung in Saunaanlagen
Positionspapier zu Verbrennungsprozessen und Feuerstellen in Innenräumen
Positionspapier zur Sanierung von Schimmelbefall nach Wasserschäden in Krankenanstalten
Positionspapier zu lüftungsunterstützenden Maßnahmen zur Infektionsprophylaxe - Einsatz von Luftreinigern und Einbringung von Wirkstoffen in die Innenraumluft
Leitfaden Gerüche in Innenräumen
Leitfaden zur technischen Bauteiltrocknung
"Schimmelleitfaden"
Positionspapier zur Lüftung von Schul- und Unterrichtsräumen - SARS-CoV-2
Positionspapier zur Bewertung von Innenräumen in Hinblick auf das Infektionsrisiko durch SARS-CoV-2
Positionspapier zu Auswirkungen energiesparender Maßnahmen auf die Innenraumluft