PM10-Messungen Thoerl 2011-2013
Bestimmung von PAK in PM10
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) stellen eine Gruppe von gesundheitsgefährdenden Verbindungen dar, die praktisch ausschließlich partikelgebunden auftreten. Für die Leitsubstanz dieser Stoffe, die durch Feinstaubanalysen bestimmt werden, dem Benzo(a)pyren ist seit dem Jahr 2012 ein Grenzwert einzuhalten.
Im Zuge des steiermarkweiten Monitorings zur Bestimmung des B(a)P-Gehalts in PM10 wurden in Thörl bei Aflenz im Ortsteil Fölz Messungen mit einem Low-Volume-Sammler im Zeitraum von 01.01.2012 - 23.06.2013 durchgeführt. Der Standort Thörl wurde auf Grund der Lage in einem schlecht durchlüfteten inneralpinen Tal und des verbreiteten Einsatzes von festen Brennstoffen zur Raumwärmeerzeugung gewählt. Als Folge mehrerer Ausfälle bzw. Wartungsarbeiten am Messgerät wurden nur an 70% der Messtage auch Messwerte aufgezeichnet. Der lange Messzeitraum von 1½ Jahren erlaubt aber dennoch eine schlüssige Aussage über die Belastung.
Die PM10-Belastung lag über den Messzeitraum gemittelt auf durchschnittlicher Höhe der Messstationen in Ballungsräumen der Region. Auch in Thörl-Fölz muss vom Hausbrand als einem wesentlichen Verursacher von Feinstaubemissionen ausgegangen werden, die Anteile anderer Quellen (z.B. KFZ-Verkehr) sind vermutlich geringer. Mit 14 registrierten Überschreitungen des Tagesmittel-Grenzwertes gemäß IG-L während des eineinhalb-jährigen Messzeitraumes liegt in Thörl-Fölz keine erhöhte PM10-Belastung vor. Der gesetzliche Grenzwert liegt bei 25 Überschreitungstagen pro Jahr.
Bei den PAKs hingegen wurden im Vergleich mit steirischen Messstandorten die zweithöchsten Konzentrationen gemessen. Lediglich an der Messstation Graz-Süd lagen die Werte noch
höher. Der deutliche Belastungsanstieg in den Wintermonaten ist ein eindeutiger Hinweis auf PAK-Emissionen durch den Einsatz fester Brennstoffe in älteren oder schlecht gewarteten Heizungsanlagen.