Messung und Modellierung diffuser Staubemissionen
In diesem Bericht werden die im Rahmen der Überarbeitung der Technischen Grundlage zur Berechnung diffuser Staubemissionen [BMwA, 1999] vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung durchgeführten Messungen zusammengefasst und dokumentiert.
Im Rahmen einer durch das Referat für Luftgüteüberwachung mitbetreuten Masterarbeit (Institut für Physik, Karl-Franzens-Univ. Graz, Manfred Nachtnebel) wurden an einer Schotterstraße im Grazer Feld Emissionsfaktoren für Feinstaub (PM10 und PM2,5) bei trockenen Verhältnissen ermittelt.
Durch Befeuchten der Schotterstraße (1,4 l/m²) konnte in den ersten 30 min eine beinahe 100 prozentige Reduktion der Staubemission erreicht werden. Durchschnittlich wurde allerdings nach 150 min linearem Ansteigen der Emissionsfaktoren der ursprüngliche Wert wieder erreicht.
Ergänzend zu dieser Untersuchung wurden Versuche mit dem Staubbindemittel CMA+ durchgeführt.
Die Ergebnisse fordern für eine maximale Staubreduktion um ca. 40% gegenüber trockenen Verhältnissen in der Periode März -Oktober eine Befeuchtung mit Wasser mindestens alle 3 Stunden. Durch den Einsatz von CMA+ können die Ausbringungsmengen verringert bzw. die Ausbringungsintervalle verlängert werden.
Die ebenfalls in diesem Bericht dokumentierten Untersuchungen verschiedener Bautätigkeiten (durchgeführt von Raimund Klinger im Rahmen eines Praktikums am Referat für Luftgüte- überwachung) ergaben zum Teil deutliche Abweichungen zu berechneten Werten, weshalb empfohlen wird den empirischen Parameter in der Berechnungsformel entsprechend anzupassen.
Die neuen US-EPA AP-42 Gleichungen für befestigte Straßen scheinen praxistauglich zu sein. Für eine Übernahme in eine österreichische Technische Grundlage sollten aber noch bestimmte Vorgaben definiert werden.