Mobile Luftgütemessungen Kapfenberg
2010/2011
In Kapfenberg wurden zwischen 17.12.2010 und 03.03.2011 an drei Standorten, als Vergleichsmessung zur Dauermessstation Kapfenberg, für etwa vier Wochen mobile Luftgütemessungen durchgeführt. Anlass für die Erhebungen am Standort St. Martin im städtischen Hintergrund waren Anrainerbeschwerden (Hausbrand), während die verkehrsnahen Messungen in Diemlach und am Frechener Platz der Stadtplanung als Orientierungshilfe dienen sollten. An allen Messstandorten wurde die Belastung durch die Schadstoffe Feinstaub (PM10), Stickstoffdioxid (NO2), Stickstoffoxide (NOx), Schwefeldioxid (SO2) und Kohlenmonoxid (CO) erhoben.
Die während der Messperioden herrschenden klimatischen Rahmenbedingungen können als durchwegs repräsentativ im Hinblick auf die Interpretation der Messergebnisse angesehen werden.
Am Standort St. Martin lag das Belastungsniveau insgesamt auf niedrigem Niveau und kann im Vergleich mit anderen steirischen Messstationen auch in Bezug auf die Einhaltung der Bestimmungen des Immissionsschutzgesetzes-Luft (IG-L) als deutlich unterdurchschnittlich angesehen werden.
Die Feinstaubbelastung muss allerdings mit 5 Grenzwertüberschreitungen in 4 Wochen hinsichtlich der IG-L-Bestimmungen als zumindest durchschnittlich angesehen werden. Die im steirischen Vergleich leicht überdurchschnittliche Belastung durch Schwefeldioxid (SO2) und Kohlenmonoxid (CO) ist vorwiegend auf den Einfluss der nahen Schwerindustrie zurückzuführen. Hinweise auf erhöhte lokale Hausbrandimmissionen wurden nicht gefunden.
Die mobile Messung in Diemlach in unmittelbarer Nähe einer Durchzugsstraße ergab überdurchschnittliche Konzentrationen für alle Schadstoffkomponenten. Die Feinstaub konzentrationen erreichten während der Messperiode (14.01- 10.02.2011) ein maximales Tagesmittel von 162% des Grenzwertes. Darüberhinaus wurden 13 Überschreitungen des Tagesmittelgrenzwertes registriert. Diemlach war damit der am stärkstbelastete Messstandort aller zum Vergleich herangezogenen obersteirischen Messstationen. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei Stickstoffdioxid (NO2) und Stickoxid (NOx). Nur die traditionell stark belasteten Messstationen Graz-Don Bosco und Graz-Süd wiesen höherer Stickstoffdioxid-Konzentrationen auf.
Das Schwefeldioxid (SO2)-Belastungsniveau von Diemlach zeigte sich im großräumigen Vergleich als durchschnittlich ebenso die Belastung mit Kohlenmonoxid (CO).
Die ebenfalls verkehrsnah durchgeführte Messung am Frechener Platz ( 11.02. - 03.03.2011) ergab vergleichbar hohe Schadstoffkonzentrationen wie in Diemlach, sodass auch der Frechener Platz sowohl im steirischen Vergleich als auch hinsichtlich der IG-L-Grenzwerte als deutlich überdurchschnittlich belastet eingestuft werden muss.
Die Feinstaub-Konzentrationen bewegten sich etwa auf dem Niveau vom Dimlach.
Die Messperiodenmittelwerte für Stickstoffdioxid und Stickoxide lagen während der mobilen Messung am Frechener Platz um ca. 40% höher als an der Dauermessstation Kapfenberg. Steiermarkweit kann die Stickstoffdioxid-Belastung als durchschnittlich, die NOx-Konzentration als überdurchschnittlich eingestuft werden.
Die SO2-Werte befanden sich erwartungsgemäß auf sehr niedrigem Niveau und im steirischen
Durchschnitt.