GESUNDHEITSAUSWIRKUNGEN DER PM2,5-EXPOSITION – STEIERMARK
Schädliche Auswirkungen von Luftschadstoffen auf die menschliche Gesundheit konnten durch zahlreiche Untersuchungen in Europa und anderen Kontinenten nachgewiesen werden (aktuelle Zusammenstellungen in WHO 2006, EPA 2004). Zu den Auswirkungen zählen viele Krankheiten, vor allem der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems. In Städten mit hoher Luftverschmutzung kann es zu einer Reduktion der Lebenserwartung von einem Jahr und mehr kommen. Auch die Sterblichkeit von Kleinkindern ist in hoch belasteten Gebieten erhöht. Um diese Auswirkungen wirksam zu bekämpfen, wurden bereits zahlreiche Maßnahmen zur Verminderung des Ausstoßes von Luftschadstoffen beschlossen (EUROPÄISCHE KOMMISSION 2005).
Um weitere effektive Maßnahmen zum Schutz der menschlichen Gesundheit setzten zu können, ergibt sich ein erhöhter Bedarf an verlässlicher und genauer Information über die gesundheitsgefährdende Wirkung von Luftschadstoffen, inklusive einer Quantifizierung der Effekte. Das gegenständliche Projekt setzt sich zum Ziel, die Auswirkungen der Feinstaubbelastung auf die menschliche Gesundheit und hier insbesondere auf die Mortalität abzuschätzen. Von dieser Arbeit werden bedeutende umweltpolitische Impulse zur Minimierung der Immissions- belastung erwartet.
Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass es in großen Gebieten der Steiermark aufgrund der Feinstaub- belastung zu einer erheblichen Verminderung der Lebenserwartung der Bevölkerung kommt, die bis zu 14,5 Monate betragen kann. Die stärksten Effekte werden dabei für den Ballungsraum Graz mit durchschnittlich etwa 11 Monaten berechnet, da hier österreichweit die höchsten PM-Konzentrationen gemessen werden. Die durchschnittliche, bevölkerungsgewichtete Verminderung der Lebenserwartung für den gesamten Untersuchungs- raum beträgt 7,3 Monate.
Die für die Steiermark abgeschätzten Werte liegen unter jenen der Studie von 2005 (UMWELTBUNDESAMT 2005). was auf eine geringere Exposition der Bevölkerung zurückgeführt wird. Es gibt Hinweise darauf, dass insbesondere die unmittelbar aktuellsten Jahre für die Gesundheitseffekte von Bedeutung sind. Insofern ist tatsächlich von einer signifikanten Verminderung der Effekte durch Feinstaub auf die steirische Bevölkerung auszugehen.
Klar ist somit, dass eine Reduktion der Feinstaubbelastung nicht nur im Hinblick auf die Einhaltung der rechtlich verbindlichen Grenzwerte in Österreich, sondern auch im Sinne eines auf Prävention ausgerichteten Gesundheitsschutzes wesentlich ist.