"Aquella" Leoben - Ergänzung der Messungen in Leoben-Göß
Bestimmung von Immissionsbeiträgen in Feinstaubproben
Im Rahmen des Projektes „AQUELLA Leoben" wurden im Jahr 2006 als Hauptverursacher des Feinstaubs in Leoben-Göß folgende Komponenten bzw. Quellen festgestellt:
- 1. Unerklärtes organisches Aerosol aus lokalen Quellen
- 2. Sulfat- und Nitrataerosol (mit Ferntransportanteilen)
- 3. KFZ-Emissionen inkl. Reifen-, Bremsabrieb, Off-Road u.a. fossile Quellen
- 4. Holzrauch / Biomasse Rauch
- 5. Mineralstaub
Der Anteil der Hauptkomponente „unerklärtes organisches Aerosol" lag in Leoben-Göß im Mittel über den Messzeitraum bei 31% des PM10. An der nahe gelegenen Messstelle Leoben Donawitz betrug der Anteil des unerklärten organischen Materials nur rund 12%. Dies war ein Hinweis auf mögliche lokale Emissionen in Göß, die aber im Rahmen AQUELLA Leoben nicht geklärt werden konnten.
Das gegenständliche Projekt ist eine Ergänzung des Projektes AQUELLA Leoben. Es sollen wieder die Hauptverursacher für PM10 ermittelt werden. Der Schwerpunkt liegt aber beim unerklärten organischen Aerosol an der Messstelle Göß. Eine der in Frage kommenden lokalen Quellen, eine Produktionsstätte für Faserplatten, wurde im April 2009 noch vor der Probenahme zum gegenständlichen Projekt geschlossen. Durch den Einsatz der selben Methoden und Tracersets wie im vorangegangenen Projekt AQUELLA Leoben ist die Vergleichbarkeit der Quellen in den Jahren 2006 und 2009 gegeben, obwohl die Probenahme nicht zur selben Jahreszeit stattfand.
Die Beprobung für das Projekt „Bestimmung von Immissionsbeiträgen in Feinstaubproben in Leoben - Ergänzung der Messungen in Leoben Göß" erfolgte von 16. April - 18. Mai 2009. In den Proben wurden Ruß (EC), organischer Kohlenstoff (OC), Ionen, die mineralischen Komponenten Silizium, Kalzium und Eisen, Spurenmetalle, ausgewählte organische Tracer, sowie als organische Makrokomponenten Levoglucosan, Arabitol und „humic like substances" (HULIS) analysiert. Die Quellenprofile für Straßenstaub, Holzrauch, landwirtschaftliche Stäube, Baustellenaerosole, Stäube aus der Stahlerzeugung (ESPV) sowie primäre biologische Partikel (Pflanzendebris und Pilzsporen) wurden aus anderen Projekten gewonnen. Für Sekundäraerosole (anorganisch und organisch) sind keine weiteren Profilerstellungen erforderlich.
Die Analysenwerte der Beprobungsstandorte wurden der Makrotracer-Analyse unterzogen, mit welcher eine relativ gute Aufklärungsrate der PM10-Anteile von rund 85% erzielt werden konnte.
Die bedeutendsten PM10-Quellen an der Messstelle Leoben-Göß sind im Jahr 2009 (PM10-Mittelwert: 18 μg/m³):
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1. Sulfat- und Nitrataerosol (mit Ferntransportanteilen)
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2. Mineralstaub
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3. Holzrauch / Biomasse Rauch
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4. primäre biologische Partikel (Pflanzendebris und Pilzsporen)
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5. Kfz-Emissionen inkl. Reifen-, Bremsabrieb, Off-Road u.a. fossile Quellen
Die im Jahr 2006 beobachteten hohen Konzentrationen von lokalem unerklärtem organischen Aerosol traten im Untersuchungszeitraum nicht mehr auf.