"Aquella" Feinstaubevaluierung Graz Süd
Quellenanalyse von PM10- und PM2,5 Belastungen in Graz
Das gegenständliche Projekt ist einerseits eine Evaluierung und andererseits eine Ergänzung des Projektes AQUELLA Steiermark. Es sollen wieder die Hauptverursacher für PM10 aber erstmals auch für PM2,5 an der Messstelle Graz-Süd in einem Zeitraum mit hoher Überschreitungshäufigkeit (Jänner bis April 2007) ermittelt werden.
Durch den Einsatz der selben Methoden und Tracersets wie im vorangegan- genen Projekt AQUELLA Steiermark ist die Vergleichbarkeit der Quellen in den Jahren 2004 und 2007 zur selben Jahreszeit gegeben. Die parallele Samm- lung von PM10 und PM2,5 ermöglicht die Identifizierung der Hauptquellen für den Fein- und den Grobanteil (PM2,5-10) des Feinstaubs.
Die Bestimmung der Hauptverursacher des Feinanteils (PM2,5) wird in Zukunft große Bedeutung haben, da die Einführung eines Zielwertes für PM2,5 von 25 μg/m³ (Jahresmittelwert) für 2010 vorgesehen ist. Die aus dem Projekt resultierenden Daten sollen dem Land für die Vorbereitung von wirksamen Maßnahmenkata- logen zur Einhaltung der PM2,5 Immissionswerte zur Verfügung gestellt werden.
Die Beprobung für das Projekt AQUELLA -Graz Süd erfolgte für die Größenfraktionen PM10 und PM2,5 von Jänner - April 2007. In den Proben wurden Ruß (EC), organischer Kohlenstoff (OC), Ionen, Spurenmetalle, ausgewählte polare und apolare Verbindungen, sowie als organische Makrokomponenten Levoglucosan und „humic like substances" (HULIS) analysiert. Die Quellenprofile für Straßenstaub, Holzrauch, landwirt- schaftliche Stäube, Baustellenaerosole, Stäube aus der Stahlerzeugung sowie Pflanzendebris wurden aus anderen Projekten gewonnen. Für Sekundäraerosole (anorganisch und organisch) sind keine weiteren Profilerstellungen erforderlich.
Die Analysenwerte der Beprobungsstandorte wurden der Makrotracer-Analyse unterzogen, mit welcher bereits eine relativ gute Aufklärungsrate der PM10-Anteile von ca. 87-100% und der PM2,5-Anteile von 83% -100% erzielt werden konnte. Die Ergebnisse des CMB-Modells bestätigten die Makrotracer-Daten weit- gehend.
Die bedeutendsten PM10-Quellen an Überschreitungstagen an der Messstelle Graz Süd sind im Jahr 2007 (PM10-Überschreitungsmittel: 66 μg/m³):
1. Holzrauch / Biomasse Rauch (inkl. HULIS)
2. Ammoniumsulfat- und Ammoniumnitrataerosol (mit Ferntransportanteilen)
3. Winterlicher Straßenstaub mit Splitt- und Streusalzanteilen
4. Kfz-Emissionen inkl. Reifen-, Bremsabrieb, Off-Road u.a. fossile Quellen
Das Überschreitungsmittel für den Zeitraum Jänner - März war im Jahr 2007 um 15% niedriger als im Jahr 2004. Die Straßenstaubkonzentration hat 2007 im Vergleich zu 2004 ebenso abgenommen wie Kfz-Emiss- ionen und Ammoniumsulfat und Ammoniumnitrat. Emissionen aus der Holz- bzw. Biomasseverbrennung verzeichneten im gleichen Zeitraum einen Anstieg.
Der Feinanteil (PM2,5) beträgt im Untersuchungszeitraum rund 70% des PM10. Holzrauch, Kfz-Emissionen und Ammoniumsulfat und Ammoniumnitrat und unerklärtes organisches Material findet sich zu rund 80% im Feinanteil (PM2,5), während Mineralstaub zu rund 90% im Grobanteil des Feinstaubs (PMC) auftritt.
Für Reduktionsmaßnahmen in Graz Süd sollten daher folgende Bereiche verfolgt werden:
• Maßnahmen bei Einzelfeuerungen von Biomasse und anderen festen Brennstoffen
(v.a. mit Scheitfeuerung, bzw. Feuerung mit teilweiser Rauchentwicklung);
• Maßnahmen der klassischen Staubbekämpfung