Feinstaub-Meteorologiesondierungen in Graz
In Graz sollten in einem feinstaubbelasteten Gebiet noch während der winterlichen Streuperiode Fesselballonsondierungen durchgeführt werden, welche vertikale PM10- Konzentrationsverläufe über einen Tag in zeitlich hoher Auflösung messen. Ergänzend sollte die zugehörige Meteorologie erhoben werden, um die immissionsklimatische Situation besser zu verstehen. Die Einbindung der Grazer Feinstaub- und Meteorologiemessstellen sowie Trajektorienberechnungen sollten eine erste Betrachtung möglicher Transportvorgänge in Abhängigkeit von lokalklimatischen Parametern wie Temperaturinversion und Talwindsystem ermöglichen.
Die Fesselballonsondierung fand am 17.03.2004, einem Mittwoch, am Firmengelände der Firma Roche in Graz-Gries statt. Der Standort befand sich im Nahbereich der Kreuzung Alte Poststrasse - Wetzelsdorfer Straße.
Die Messungen wurden gemeinsam mit der Fa. Pilz-Umweltmesstechnik durchgeführt. An einem mit Helium gefüllten Zeppelin wurde eine meteorologische Sonde und ein Staubanalysegerät befestigt und bis in eine Höhe von etwa 400m über Grund gezogen. Insgesamt wurden 20 Sondenaufstiege absolviert. Die aufgezeichneten meteorologischen Parameter umfassten die Windrichtung und -geschwindigkeit, Temperatur, Taupunkt und Relative Feuchte. Das Aerosolspektrometer registrierte Staubmassefraktionen für PM10, PM2.5 und PM1.0 in 6 Sekunden- Auflösung.
Die Verteilung der PM10-Konzentrationen am 17.03.2004 innerhalb der bei den Sondierungen erfassten Luftschicht (bis 400m über Grund) wird im wesentlichen von den immissionsklimatologischen Bedingungen bestimmt. Verantwortlich dafür zeichnet einerseits der Auf- und Abbau einer Temperaturinversion am Abend bzw. Morgen, andererseits das Vorhandensein eines tagesperiodischen Windsystemes mit talaus- und taleinwärtsgerichteten Windrichtungen am Abend/Nacht bzw. tagsüber.