Mautumgehung - Emissions- und Immissionsberechnung
Durch die Einführung der LKW Maut ergab sich ein massives Ausweichen des LKW- Verkehrs auf die umliegenden Landes-/ und Bundesstraßen. Durch die Verlagerung der LKW Transporte kommt es zu einer lokalen Erhöhung der Luftschadstoffbelastung. In der vorliegenden Studie wird diese mit Hilfe eines mathematischen Ausbreitungsmodells mit vereinfachten Annahmen berechnet. Betrachtet werden hierbei zwei LKW-relevante Luftschadstoffe Stickstoffdioxid (NO2) und emissionsbedingter Feinstaub (PM10). Es werden Auspuff- sowie Bremsen- und Reifenabriebs- Emissionen berücksichtigt.
Des weiteren ist gefragt welcher generelle Zusammenhang zwischen Immissionszunahme und Verkehrszunahme besteht.
Auf den angegebenen Straßen wurden die Emissionen vor und nach der Mautumfahrung mit Hilfe von Emissionsfaktoren für den Verkehr sowie für den Reifen- und Bremsenabrieb berechnet. Die Daten wurden nach dem Emissionsfaktorenhandbuch ermittelt bzw. der Literatur entnommen.
Die Emissionssummen je km Länge über alle untersuchten Straßen stiegen bezüglich NOx um 44% und bei den auspuffbedingten Partikeln um 27%. Die Zunahme des Schwerverkehrsanteiles lag zwischen 7,8% (L518-Kobenz) und 28,3% (B113-Wald).
Allgemein steigen die Emissionen linear zum DTV (durchschnittlicher Tagesverkehr), in Abhängigkeit vom Schwerverkehrsanteil.
Für die Abschätzung der Immissionszusatzbelastungen wurde in dieser Untersuchung das
Lagrange'sche Partikelmodell GRAL verwendet. Dieses kann den Einfluss der meteorologischen Verhältnisse, die Lage der Emissionsquellen, die Vorverdünnung durch Fahrzeugturbulenz und den Einfluss von windschwachen Wetterlagen berücksichtigen.
Für die mittlere NOx Belastung als Mittelwert über alle Straßen bei deren Istzustand ergab sich durch die Mautumfahrung ein Anstieg um 44%.
Für eine Zusatzbelastung von 50 bis 500 LKW (DTV) wurden die Konzentrationserhöhungen für NOx, NO2, PM10 und PM10_gesamt in Abhängigkeit vom Abstand zur Straße berechnet und grafisch dargestellt. Dabei wurde eine Grundbelastung von 15 [μg/m3] NOx angenommen.