Herkunft von Stäuben
Aufgrund von Überschreitungen des Immissionsgrenzwertes für Schwebe- staub (TSP) in der Luft an einigen Messpunkten in Graz im Winter- halbjahr 2000/2001 und der zu erwartenden Probleme bei der Einhaltung des Grenzwertes für Feinstaub (PM10) wurde vom Land Steiermark im Zuge der Erstellung einer Statuserhebung nach dem IG-L eine Studie zur Ermittlung der Herkunft von Stäuben in Auftrag gegeben.
In der vorliegenden Untersuchung wurden im Winter 2001/2002 an sechs Messpunkten in Graz in zwei aufeinenderfolgenden Expositions- perioden Staubproben gesammelt. Mit Hilfe des integralen Untersuchungs- ansatzes von "Analytischer Rasterelektronenmikroskopie" und "Mineralogisch-Geochemischer Phasenanalytik" wurden sowohl Feinstaub- als auch Staubdepositionsproben analysiert. Anhand von Einzelpartikelanalysen war neben einer Staubinhalts- und Korngrößenbestimmung in vielen Fällen auch eine Quellenzuordnung sowie eine grobe Abschätzung der Quellenanteile der dedektierten Staubphasen möglich. Als Hauptgruppen gelten "geogen" - "Verkehr" - "Feuerung" und "Industrie".
Die Messpunkte wurden an belasteten sowie stark belasteten verkehrsnahen Standorten (Webling; Graz Don Bosco), im belasteten und gering belasteten Siedlungsgebiet (Südbahnstraße, Graz Süd; Andritz) und schließlich im städtischen Hintergrund (Lustbühel) ausgewählt.
Hauptbestandteil der Feinstaubproben war Dieselruß. Dies wurde vor allem an den verkehrsbeeinflußten
Messpunkten Don Bosco, Webling, Graz Süd und Südbahnstrasse deutlich.
Mit Ausnahme von Graz Süd wurden in der 2. Messperiode im Feinstaub an den genannten Standorten häufig Salzkristalle detektiert. Für Webling war das Auftreten von teilverschmolzenen Kunststoffperlen, vermutlich Produkte unvollständiger Verbrennung aus Feuerungsanlagen, als weitere technogene Phasen im Feinstaub auffällig.
Die Korngrößen der detektierten Phasen lag an allen Messpunkten im Bereich von 1-5 μm bis zu 0,5 mm, wobei es sich bei den größeren Staubpartikeln häufig um Kornaggregate handelte.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie sollen als Basis für die nach dem IG-L durchzuführende
Statuserhebung und den darauf aufbauenden Maßnahmenplan dienen. Dieser muss konkrete Maßnahmen zur Emissionsreduktion jener Luftschadstoffe enthalten, welche für die Grenzwertüber- schreitungen nach dem IG-L verantwortlich sind.