Wirkung von Verkehrsmaßnahmen in steirischen Sanierungsgebieten
Infolge der Überschreitungen der Immissionsgrenzwerte nach Immissions- schutzgesetz Luft (IG-L), speziell beim TMW für PM10, wurden in dieser Studie Maßnahmen zur Emissionsminderung im Verkehrssektor auf ihr Reduktions- potenzial bezüglich Schadstoffemissionen und PM 10 Belastung in steirischen Sanierungsgebieten analysiert.
Eine komplette Fahrbeschränkung im Sanierungsgebiet Graz für PKW, leichte Nutzfahrzeuge sowie LKW hätte erwartungsgemäß das höchste Potenzial der untersuchten Maßnahmen. Die berechnete Abminderung (10%) würde allerdings an vielen Überschreitungstagen nicht ausreichen um den Tagesmittelwert für PM10 nach IG-Luft einzuhalten. Diese Maßnahme erfor- dert einen erheblichen Aufwand für den notwendigen Ausbau des ÖV. Weiters sind auch logistische Probleme durch die starken Einschränkungen der LKW-Fahrten zu erwarten. Mögliche langfristige Effekte auf die Wirtschaft, sowie Verlagerungseffekte auf einzelne Nutzungen im Sanierungsgebiet wurden nicht untersucht.
Bei teilweisen Fahrbeschränkungen ist einerseits mit einem geringeren Maßnahmeneffekt zu rechnen, andererseits mit einer stärkeren Nachrüstung von Diesel-PKW mit Abgasnachbehandlungssystemen. Dabei ist der steigende Bedarf an Fördermitteln für die Nachrüstung auch zu beachten.
Fahrverbote erfordern in jedem Fall eine Fülle von ergänzenden Detailmaßnahmen (z.B. Verstärkung des ÖV-Angebotes, Errichtung von Park&Ride-Anlagen, Informationskampagnen etc.),
Durch die Absenkung der Tempolimits kommt es in allen betrachteten Gebieten zu einer Verringerung des Schadstoffausstoßes des Verkehrssektors. Die größten Reduktionen ergeben sich für das Sanierungs- gebiet Mittelsteiermark. Durch Verlagerungseffekte im Straßennetz sowie Veränderungen der KFZ-Verkehrsleistung, ist die Wirkung verschärfter Tempolimits lokal sehr verschieden.
Durch die Ausrüstung von Baumaschinen mit Partikelfiltern kann in den steirischen Sanierungs- gebieten eine Abnahme der PM10-Emissionen des Off Road Sektors um etwa 10% erreicht werden.
Durch Fahrverbote während der Wintermonate für ältere LKW könnte immissionsseitig eine Verbesserung der Luftgüte bei PM10 bis knapp 0,3% erreicht werden, wobei angenommen wird, dass alle Fahrten von neueren Fahrzeugen übernommen werden.
Bei den Angaben zu den luftgüteseitigen Maßnahmeneffekten ist zu beachten, dass die täglichen Schwankungen in PM10- Hintergrundbelastung und Schadstoff-Ausbreitungsbedingungen ein Vielfaches der immissionsseitigen Maßnahmeneffekte bewirken können. Auch die Auswirkung verkehrsplanerischer Maßnahmen zeigt eine erhebliche Schwankungsbreite.